Über 40 Teilnehmer lauschten den hochkarätigen Referenten zum Thema "Ehrenamtliches Engagement". Geladen hatte zu der Veranstaltung die Sportregion gemeinsam mit dem LSB Niedersachsen mit dem
Ziel, den regionalen Vereinen Anregungen für die Gewinnung ehrenamtlicher Funktionsträger zu geben.
Kern des Konzeptes von Henning Harnisch sei die Zusammenarbeit mit Schulen, denn die Ganztagsschule habe das Wirken im Sportverein verändert. „Ein komplexes vereinssportliches System, das alleine auf dem Ehrenamt basiert, ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr funktionsfähig“, behauptete Harnisch. Heutzutage müsse man bereit sein, neue Wege zu gehen, beispielsweise durch Kooperationen, den Einsatz von Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport absolvieren oder beim Sponsoring. Harnisch schränkte jedoch ein: „Das ist nicht eins zu eins übertragbar von einem Profiverein auf andere Vereine.“ Ziel der Vereine müsse es sein, die beschriebenen Ansätze anzunehmen und auf die hiesigen Strukturen zu übertragen.
Dass die Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit in der Zivilgesellschaft wächst, aber gleichzeitig die Zahl der ehrenamtlichen Funktionsträger im Sport abnimmt, erklärte Olaf Jähner. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung des Niedersächsischen Turner-Bundes und verantwortlicher Geschäftsführer für Kommunikation und Turnerjugend. Jähner vertrat die These, dass Veränderungsmanagement und die Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement Führungsaufgabe ist.
Impulse und Anregungen, wie durch ein strategisches und systematisches Freiwilligenmanagement im Sportverein förderliche Rahmenbedingungen für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement geschaffen werden können, lieferte Marco Lutz, Referent für Organisationsentwicklung beim Landessportbund Niedersachsen.
Adalbert Mauerhof von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen versuchte aufzuzeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligenagentur und Sportverein das Zukunftsmodell ist. Denn die Freiwilligenagenturen und -zentren böten Beratung, Vernetzung und Entwicklungsmöglichkeiten. Eine mögliche Anlaufstelle für Vereine aus dem Kreisgebiet Vechta ist die Freiwilligenbörse Ehrensache des Ludgerus-Werks Lohne, die an diesem Abend einen Informationsstand vorbereitet hatte. Gisela Obarowski, Leiterin der Freiwilligenbörse, stellte sich im Rahmen des Impulsworkshops den Fragen der Vereinsverantwortlichen.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion hatten die Anwesenden die Möglichkeit, direkt mit den Referenten ins Gespräch zu kommen, um sich wertvolle Tipps und Informationen zu holen.
Mit diesem Workshop habe die Sportregion auf die zunehmenden Schwierigkeiten der Vereine durch ausbleibende Ehrenamtliche reagiert, wie der Sportreferent Thomas Lotzkat, verantwortlich für Vereins- und Organisationsentwicklung, erklärte. „Insgesamt waren wir mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden“, resümierte Lotzkat, „der Informationsbedarf der Vereine wurde deutlich.“
Über die Veranstaltung hinaus können sich Verantwortliche sowohl an den Landessportbund als auch an die Sportreferenten der Sportregion Oldenburger Münsterland - Delmenhorst wenden, um Unterstützung für Veränderungen und Maßnahmen zur Optimierung von Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftlichem Engagement im Verein im konkreten Fall zu erhalten.